Freitag, 16. Mai 2014

Artikel im #Handelsblatt: "#Zivilisiert #Google" von Hans-Jürgen #Jakobs

Im Moment wird zum Rundumschlag gegen Google ausgeholt. Viele Vorwürfe mögen berechtigt sein, viele Vorwürfe verstehe ich nicht.
Etwa wenn von Google verlangt wird den Suchalgorithmus offenzulegen.
Den (hoffentlich wenigen) schwarzen Schafen unter den SEO-Spezialisten würde das sicherlich gefallen. Man könnte dann schnell und effektiv den Suchalgorithmus austricksen und bestimmte Seiten nach oben ranken, deren Inhalt diese Position eigentlich gar nicht verdient hat. Diese Motivation möchte ich dem Autor des Artikels vom 15.5.2014 natürlich auf keinen Fall unterstellen. Was mich aber im unten zitierten Passus wirklich stört, ist der Bezug auf Russland und China als Beispiel für Länder, die nicht von der Übermacht der Suchmaschine Google beherrscht werden. Sollen diese Länder etwa unser Vorbild sein?

"...In dieser Dekade ist Google immer mächtiger geworden. Nur in Staaten wie China und Russland hat Google keine Übermacht, also dort, wo die Politik bei den Suchmaschinen rigoros eingreift. Die Europäer dagegen waren brav geblieben. Sie ließen sich mit ein paar von Google finanzierten Stiftungen abspeisen. Dabei zahlte der Multi hier wenig Steuern.

Die Zeit der Naivität geht zu Ende. Man muss Google nicht zerschlagen wie einst Standard Oil – ein paar verbindliche Regeln und Gesetze zum Schutz persönlicher Daten und Rechte würden fürs Erste reichen. Doch Google täte auch gut daran, mehr gesellschaftliche Verantwortung zu beweisen. Warum informiert der Konzern nicht über Änderungen des Algorithmus oder verwendet persönliche Daten nur, wenn es der Kunde ausdrücklich will?..."

In diesem Zusammenhang Bezug auf Länder zu nehmen, die versuchen das Internet zu manipulieren und die Pressefreiheit mit Füßen treten, finde ich persönlich mehr als unpassend. Dann könnte man auch gleich noch die Türkei als positives Beispiel im Umgang mit Google nennen....immerhin sind die Suchtreffer über die Negativ-Berichterstattung ganz oben gerankt, bei Google.
Und ganz nebenbei: Informieren wirklich alle Medienhäuser ihre Nutzer umfassend und offensiv über ihre Targeting-Maßnahmen, Werbenetzwerke oder ihr Tracking auf der Website?

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