Mittwoch, 30. September 2015

Der Plan: In Moosburg wird gebohrt

Am Plan in Moosburg wird derzeit gebohrt. Mit Hilfe dieser Bohrungen wird der Untergrund untersucht, um die bei der evtl. Umgestaltung wohl nicht vermeidbaren "Kollisionen" mit den Archäologen besser einschätzen zu können.

Artikel im Merkur

Dienstag, 29. September 2015

Es ist so weit: "Mobile" überholt "Stationär".....(MobileZeitgeist)

Der lang vorhergesagte Zeitpunkt ist anscheinend da: Die Mobile-Nutzung ist mit der "stationären" Internetnutzung gleichauf. Das berichtet zumindest Heike Scholz auf ihrer Plattform Mobile Zeitgeist und hat gleich ein paar schöne Infografiken dazu parat.

Zum Artikel

Montag, 28. September 2015

Ist die Apple Watch eine Alternative zu Sportuhren?

Noch nicht meinen die Redakteure von Web.de.

Eine Punkt spricht aber schon jetzt für die Apple-Watch: Sie misst den Puls, ohne einen störenden Brustgurt, direkt am Handgelenk. Leider ist das Messverfahren ohne Brustgurt aber (noch) mit größeren Fehlern behaftet.

Insgesamt überrascht aber das Ergebnis des Tests nicht: Die Kombination Smartwatch + Smartphone macht das Gesamtsystem für´s Laufen recht schwer, wegen der fehlenden Wasserdichtigkeit scheidet die Smartwatch auch als Allwetterpartner oder als Trainingspartner für Schwimmer aus und die Akkulaufzeit Uhr + Smartphone dürfte auch ein stark limittierender Faktor sein, etwa für ganztägige Radmarathons.

Wo die Apple Watch (und andere Smartwatches) aber punkten könnte ist die Bedienung. Da glänzen die Soprtuhren nicht gerade mit Benutzerfreundlichkeit. Das ist zwar kein Problem, wenn man sich mal mit der Benutzerführung vertraut gemacht hat, "einfach" funktioniert aber anders.

Es wird sich wohl auch niemand nur wegen des Sports eine Smartwatch kaufen und für Gelegenheitssportler dürfte die aktuelle Funktionalität der Apple Watch in jedem Fall ausreichen.


Zum Artikel auf Web.de

Mittwoch, 23. September 2015

Scheibenbremsen am Rennrad: Wirklich sinnvoll?

In der aktuellen Ausgabe der Roadbike (10/2015) wurden alle gängigen Scheibenbremsen für Rennräder getestet. Die Meinung der Roadbike-Redakteure ist eindeutig:
Den Scheibenbremsen gehört die Zukunft, auch auf dem Rennrad. Als Gründe werden genannt, dass das tragende Bauteil Felge beim Bremsvorgang nicht belastet wird, sich die Bremskraft besser dosieren lässt und weniger Fingerkraft für den Bremsvorgang benötigt wird. Nicht erwähnt (obwohl nicht unwichtig) wird, dass Scheibenbremsen den Vorteil haben, dass Mantel und Schlauch beim Bremsvorgang nicht erwärmt werden was u.U. zum Reifenplatzer führen kann.

Der Labor-und Praxistest brachte aber erstaunliche Erkenntnisse:
  • Die maximale Bremskraft der Felgenbremse Ultegra (6800) war deutlich größer als die aller getesteter Scheibenbremsen-Modelle.
  • Bei allen Shimano-Scheibenbremsen musste der Belastungstest abgebrochen werden, weil sich die Bremsscheiben zu stark verformt hatten (bei den SRAM-Modellen trat dieses Problem nicht auf und auch Shimano hatte die beschriebenen Probleme selbst nicht nicht beobachten können).
Wenn man abgesehen von den beschriebenen Problemen versucht, das Ganze objektiv zu beurteilen sprechen die bessere Bremskraftdosierung, die geringere benötigte Fingerkraft für den Bremsvorgang und die geringere Beanspruchung der Felge für eine Scheibenbremse.

Wenn man nicht gerade Alpenpässe fährt, ist aber auch Fakt, dass man beim Rennrad (im Gegensatz zu MTB-Touren) fahren i.d.R. nie Probleme mit der aufzubringenden Fingerkraft oder der Dosierung der Bremsleistung hat. 

Gegen eine Scheibenbremse sprechen aus meiner Sicht (neben der Optik und die ist bekanntlich Geschmackssache) 
  • das größere Gewicht, 
  • die komplexere Technik und Wartung,
  • die derzeit noch existenten Probleme,
  • und nicht zuletzt die geringere maximale Bremskraft.
Sinn macht eine Scheibenbremse sicher für Pässefreaks und alle Crosser, für den Otto-Normalverbraucher auf dem Rennrad sehe ich aber die Vorteile eindeutig bei der Felgenbremse.

Wer sich sein eigenes Bild machen möchte, dem sei die Anschaffung der aktuellen Roadbike empfohlen;-)


The Nose und Street View Vertikal: Völlig neue Einsatzbereiche

Die Hamburger Firma Ubilabs hat für Google den ersten vertikalen Street View Trek einer Kletterroute erstellt. Keine Geringere als die weltbekannte Kletterin Lynn Hill, die in den 80er Jahren zu den besten Kletterern weltweit gehörte, war die "Datenerfasserin".
Damit wurde erstmals der gesamte, wirklich senkrechte Routenverlauf einer sehr anspruchsvollen Kletterroute mit Streetview-Technologie aufgenommen. Nachdem Ubilabs für Google im Vorfeld schon die Routen diverser Bergläufe oder Radrennen mit Streetview-Technik aufgenommen hat, ist das ein weiterer innovativer Einsatzbereich.
Selbst Details der Kletterroute sind wirklich gut erkennbar. Das Potenzial ist offensichtlich. Auf diese Art und Weise lässt sich eine Klettertour vorab im Detail erkunden, ein völlig neuer Einsatzbereich der Street-View-Technologie im Outdoorbereich. Theoretisch auch eine völlig neue Möglichkeit "moderne" Klettertopos zu erstellen.

P.S. Danke für die Info an Ubilabs.

Zu den Streetview-Aufnahmen

Dienstag, 22. September 2015

Google und Versicherungen: Liebe oder Hass?

Zu dieser Thematik hat Herr Haff eine interessante Kolumne geschrieben. Für reine Vermittler bzw. Verkäufer sieht er schwere Zeiten kommen. Bei der Suche nach Angeboten und dem Vergleich von Angeboten sieht Herr Haff Google dank seiner technischen Power und Marktdominanz im Internet klar im Vorteil.
Die Chancen für das Versicherungswesen sieht er in der individuellen Beratung, im Vertrauensfaktor und in der Erarbeitung persönlicher Vorsorgekonzepte.

Für den Moment mag das stimmen, aber sind das wirklich Dinge, die eine Maschine auf Basis immer detaillierterer Profildaten nicht (automatisiert) erledigen kann? Ich bezweifle das. Im Netz hinterlasse ich Spuren zu allen Lebenssituationen, zur Freizeitgestaltung, zu beruflichen Aktivitäten, zu Produkten die mich interessieren u.v.m. Alles Dinge die der Versicherungsmakler vor Ort auch erst erfragen muss. Und für viele Lebenslagen liefern die heutigen "persönliche Assistenten" Google Now oder Siri schon individuelle Informationen.

Und zum Punkt Vertrauen: Sind die Versicherungsmakler vor Ort wirklich immer ein Synonym für Vertrauen, gerade wenn sie nur einen Anbieter im Portfolio haben?

Vermutlich ist eher die Persönlichkeitsfrage entscheidend. Es wird nach wie vor Menschen geben, die Versicherungsfragen lieber mit einem Menschen persönlich besprechen. Digital- und wenig markenaffine Menschen "vertrauen" vermutlich eher der Transparenz im Web. Und Datenschutzaspekte werden anscheinend von der Bevölkerung ohnehin ausgeklammert, wenn der Produktnutzen klar erkennbar ist, siehe WhatsApp

Zur Kolumne auf cash-online

Nach der HERE-Übernahme: Bosch kooperiert mit TomTom, Opel mit Apple und Google

Nach der Übernahme der Nokia-Tochter HERE durch die führenden deutschen Autobauer war es erst einmal still. Langsam werden aber erste Reaktionen der Marktplayer publik: TomTom kooperiert jetzt mit Bosch und der Volumenhersteller (Opel) gibt bekannt, dass er die Zusammenarbeit mit Apple und Google intensivieren möchte.
Es wird interessant. Entscheidend wird sein, ob sich die Premiumhersteller mit ihrer Eigenentwicklung mit dem messen können was die Volumenhersteller (nach Opel werden weitere folgen) zusammen mit den Marktgiganten Apple und Google auf die Beine stellen. Und da ist aus meiner Sicht nicht sicher, dass die Premiumhersteller das Rennen für sich entscheiden.

Bosch und TomTom kooperieren (connect)
Opel möchte Zusammenarbeit mit Apple und Google intensivieren (mobiflip)

W3B-Studie zu Wearables

Die Internet World Messe hat eine W3B-Studie zu Wearables veröffentlicht.

Einige der Studienergebnisse bzw. deren Aussagekraft erscheinen mir allerdings etwas fraglich, wie z.B. die Frage nach den interessanten Einsatzbereichen.
An erster Stelle nennen die Befragten Navigation, Orientierung und Routenplanung, als Wearables stehen aber nur Smartwatch, Fitnessarmand und Datenbrille zur Auswahl. Fitnessarmbänder haben eine ungleich größere Verbreitung wie Smartwatches, sind aber völlig ungeeignet zur Navigation.

Insgesamt ist die Verbreitung der Wearables aber immer noch in homöopatischen Größenordnungen.
Und wie man mit einer Smartwatch wirklich sinnvoll navigieren soll, erschließt sich mir auch nicht. Naheliegender ist eher, dass sich die Befragten im Moment noch gar nicht vorstellen können, was die Wearables künftig wirklich leisten werden und welche Usecases sich daraus ergeben. Wer hatte schon das Vergnügen Google Glass zu testen und zu "fühlen" welches Potenzial in dieser neuen geräteklasse steckt?

Zurück in der realen Welt kann die seriöse Empfehlung eigentlich nur lauten die Marktentwicklung zu beobachten und erst zu reagieren, wenn irgendeines der neuen Wearables nennenswerte Marktbedeutung hat. Und das dürfte noch dauern...

Zur Studie (Presseseite, Meldung vom 22.9.)

Montag, 21. September 2015

Die Urlaubsplanung beginnt früh...und digital (thinkwithgoogle)

Google hat interessante Trends zum Thema Reiseplanung veröffentlicht:
Demnach beginnt die Reiseplanung sehr früh, schon an Allerheiligen (oder wie man das jetzt zeitgemäß nennt "Halloween").
Bei der Recherche ist das Internet mittlerweile wichtiger wie der Rat von Freunden, Arbeitskollegen oder Verwandten.
Für bekannte Marken wichtig: Die Bereitschaft den Anbieter zu wechseln steigt.
Pessimisten werten diese Entwicklung als schlimm, Optimisten sehen in dieser Entwicklung die Chance Kunden abzuwerben, ich als Realist sage einfach, dass einfach das bessere Angebot das Rennen macht, dank Internet und der besseren Vergleichbarkeit...
Und ein weiterer wichtiger Trend: Bewegtbilder spielen auch bei der Urlaubsplanung eine immer wichtigere Rolle.

Zu thinkwithgogle

Apple: Ziel einer Hacker-Attacke

Apple wurde Ziel einer Hacker-Attacke. Eintrittspforte war anscheinend eine "präparierte" XCode-Anwendung von Apple, die zum Erstellen von Apps genutzt wird.
Wie viele Apps betroffen sind und wie Apple-Nutzer feststellen können, ob sie betroffen sind, ist offensichtlich nicht bekannt.

Zum Artikel in der welt.de

Freitag, 18. September 2015

Mapbox Studio: Der Baukasten für Hobbykartographen und Profis

Mapbox hat einen neuen webbasierten Baukasten zur professionellen (digitalen) Kartenerstellung veröffentlicht. Im Unterschied zu anderen Anbietern, die es ihren Nutzern auch schon einfach machen, Karten zu erstellen benötigt Mapbox Studio keinerlei Codezeilen mehr. Das gesamte Design lässt sich über eine grafische Oberfläche erstellen.
Die Karte kann kostenlos erstellt werden, für die Aufrufe bzw. Nutzung bezahlt man.

P.S. Danke für die Info an Solnetwork

Zum Artikel auf wired.com

Interessanter Newsletter von Nunatak: Content und Contentdistribution

Die Nunatak Group hat einen interessanten Newsletter mit dem Titel "Targeted Content" veröffentlicht. Im Kern geht es um die zeitgemäße Contenterstellung und Contentdistribution.

Zum Newsletter

Strava wechselt von Google Maps zu OSM: Frustrierte Nutzer

Die bei Rennradfahrern äußerst beliebte Plattform Strava, auf der man sich per Upload seiner Routen samt Daten virtuelle Wettkämpfe mit anderen Community-Mitgliedern liefern kann, hat seine bisherige Kartenplattform Google Maps gegen eine Third-Party-Anwendung ausgetauscht die OSM-Daten verwendet. Die Nutzer, die in der Premiumversion auch noch teueres Geld an die Plattform zahlen reagieren anscheinend erbost bis unzufrieden.
Dieses Beispiel macht wieder einmal klar, dass man beim Austausch der Kartenplattform nicht einfach nur die Kartengrundlage austauscht (wie leider immer noch viele "Geofachleute" oder "Geodateneinkäufer" glauben), man tauscht damit immer das gesamte Featureset aus.

Featureset heißt in diesem Fall alle Funktionen rund um die Kartenengine (z.B. Routenplanung, Adresssuche, Navigation o.ä.) aber auch den Contentpool der jeweiligen Kartenplattform. Im Falle Strava fiel mit dem Wechsel von Google zu Mapbox Google-Streetview weg. Und genau das war für die Rennradler ein gut genutzter Content.
Deshalb die dringende Empfehlung: Austausch einer Geoplattform in  der digitalen Welt heißt heute Austausch der Karte und Austausch des gesamten Featuresets. Jede dieser Plattformen hat seine Vor- und Nachteile und diese sollte man vor einem Wechsel genauestens gegeneinander abwägen, aus Nutzersicht wohlgemerkt.

Zum Artikel auf Cyclingtipps

Junge Männer: Das eigene Auto verliert an Bedeutung, die Akzeptanz für Carsharing steigt...

Pünktlich zur IAA hat die Markenberatung Prophet Umfrageergebnisse veröffentlicht. Demnach sinkt der Stellenwert für das eigene Auto rapide. Mittlerweile ist für 37% der jungen Männer der Besitz von Digital-Devices wichtiger wie der Besitz eines eigenen Autos.
Auch wenn der Vergleich Auto/Mobile-Devices aus meiner Sicht nach wie vor, sagen wir merkwürdig ist, ist die zweite Zahl doch sehr interessant: Ebenfalls 37% der jungen Männer sehen im Carsharing eine gute Alternative zum eigenen Auto. Diese Werte waren wohl noch vor 1,5 Jahren deutlich geringer.
Ebenfalls bemerkenswert: Junge Frauen denken anscheinend noch deutlich konservativer. Für Sie hat das eigene Auto noch einen höheren Stellenwert.
Auch wenn Umfrageergebnisse immer mit Vorsicht zu genießen sind, der Trend weg vom eigenen Auto scheint sich zu verstärken....

Zum Artikel im Manager-Magazin

Apple gegen Google: Das Ende der Unabhängigkeit im Netz?

Ein lesenswerter Artikel von Nilay Patel auf "theverge". Nilay beschreibt im Artikel u.a. die aktuellen Versuche von Apple, die Nutzer von iOS 9 von der Google-Ad-Welt abzuschneiden und seine Nutzer stattdessen mit der eigenen Werbung zu versorgen und zwar (im Gegensatz zu Google) zwangsweise, ohne die Möglichkeit für den Nutzer dies zu unterbinden. Eine ähnliche Strategie verfolgt Facebook. Als Lateralschaden sieht der Autor die Unabhängigkeit des Internets in Gefahr....

Sehr lesenswert und für mich immer wieder sehr interessant, wie Apple es schafft, seine Nutzer an sein Ökosystem zu binden.

Zum Artikel

Ergänzender Artikel auf MAC&i (21.9.)

Dienstag, 15. September 2015

Ein Graphhopper für die Routenplanung mit OSM

Graphhopper ist ein Java-Programm zur OSM-basierten Routenberechnung. Interessanter Artikel dazu auf jaxenter

Vernetztes Fahrzeug: Plötzlich wird kritisch diskutiert....

Das vernetzte Fahrzeug geistert seit Monaten durch die Fachpresse. Zunächst positiv, nachdem reihenweise Sicherheitsmängel aufgedeckt wurden eher kritisch. Und genau so verändern sich auch merkwürdigerweise die Statistiken;-)
Golem-Artikel

Ich hätte aber auch noch einen anderen Artikel im Angebot. Der besagt, dass die meisten Autofahrer auf ein selbstfahrendes (und damit auch vernetztes) Fahrzeug umsteigen würden.
Artikel auf Finanzen.de

Donnerstag, 10. September 2015

Grundwasser-Wärmepumpe und Verockerung: Jährliche Pflegemaßnahme nicht vergessen

Der Sommer war klasse und im Moment läuft wohl noch in den wenigsten Haushalten die Heizung. Auch wenn man es nicht wahr haben möchte: Der Herbst ist da und damit steht auch schon die kommende Heizsaison vor der Tür.

Für alle Betreiber einer Grundwasser-Wärmepumpe mit Verockerungsrisiko, d.h. mit erhöhtem Mangan und/oder Eisengehalt im Grundwasser, höchste Zeit die jährliche Pflegemaßnahme durchzuführen. Über das Problem hatte ich schon mehrfach in diesem Blog berichtet. Eine Seite mit den Links zu den vergangenen Berichten (u.a. Regeneration eines verockerten Entnahmebrunnens) finden Sie hier.

Diesen Beitrag möchte ich der Pflegemaßnahme des Entnahmebrunnens und des Schluckbrunnens widmen. Es sei noch einmal darauf hingewiesen, dass ich alle Schritte nach bestem Wissen und Gewissen beschrieben habe, ich aber in keinem Fall die Haftung oder Verantwortung für die hier beschriebene Anleitung übernehmen kann. Sie sollten alle Schritte mit Ihrem Heizungsbauer vorab durchsprechen.
Ich möchte auch darauf hinweisen, dass ich weder Mitarbeiter der Wesso AG bin, noch Vertriebsprovisionen o.ä. bekomme. Wir hatten große Probleme mit unserer Wärmepumpenanlage und wurden, nachdem uns auch unser Heizungsbauer nicht weiterhelfen konnte, nach umfangreichen Recherchen auf die Wesso AG aufmerksam und stellten den Kontakt her. Seit einer 2013 gemeinsam durchgeführten Regeneration des Schluckbrunnens läuft die Anlage wieder ohne Probleme. Mir ist es ein Anliegen meine Erkenntnisse an alle Wärmepumpenbetreiber mit ähnlichen Problemen weiterzugeben, gerade weil die Informationslage sehr schlecht ist.
Das beschriebene Verfahren hilft nur bei Verockerungen, bei Versandung oder anderen physikalischen Alterungsprozessen des Brunnens hilft dieses Verfahren nicht.

Pflegemaßnahme des Schluckbrunnens:
Für die Pflegemaßnahme des Schluckbrunnens brauchen Sie eine Tauchpumpe, die ins Brunnenrohr passt, eine dazu passende Sicherungsschnur und einen zur Pumpe passenden Schlauch der mindestens so lang wie der Brunnen tief ist bzw. idealerweise Brunnentiefe + Wegstrecke zum nächsten Gulli oder zu einer passenden Versickerungsstelle im Garten. Wenn Sie es ganz gut machen wollen, können Sie vor der chemischen Behandlung noch eine mechanische Brunnenreinigung durchführen. Dazu habe ich mir aus einer langen Metallspirale und einem Besenkopf selbst ein passendes Werkzeug gebaut.

Zum Ansetzen der Arbeitslösung wird eine Waage mit entsprechendem Gefäß benötigt, sowie eine Gießkanne, ein Schlauchstück und ein zum Schlauchdurchmesser passender Trichter.

Notwendig: Zum Brunnendurchmesser passende Tauchpumpe samt Schlauch und Sicherungsschnur.
Werkzeug zur mechanischen Brunnenreinigung: Metallspirale + Besenaufsatz (Marke Eigenbau).

1. Wärmepumpenanlage deaktivieren und (falls vorhanden) zusätzlichen Wärmeerzeuger aktivieren.
Es muss sichergestellt sein, dass während des gesamten Arbeitsganges kein Wasser von der Anlage in den Schluckbrunnen gepumpt wird. Für den gesamten Arbeitsgang müssen Sie ca. 10 - 24 Stunden veranschlagen. Sie müssen nicht während des gesamten Zeitraums "arbeiten", aber die Wärmepumpenanlage ist nicht einsatzbereit.

2. Mechanische Reinigung (optional).
Vor der chemischen Reinigung kann man den Brunnen-Innenraum mechanisch reinigen. Dazu habe ich eine zum Brunnendurchmesser passende Bürste zuverlässig an einer 10m langen Drahtspirale befestigt. Die Bürste führt man dann mit der Spirale mehrfach in den Brunnen ein und "bürstet" auf diese Weise das Brunnenrohr.

Mechanische Brunnenreinigung mit Hilfe einer an einer Drahspirale befestigten Bürste.

Mechanische Brunnenreinigung.
3. Arbeitslösung herstellen und einfüllen.
Wessoclean Aqua Typ 1 ist lebensmittelecht, biologisch abbaubar und ungiftig. Trotzdem ist die fertige Lösung eine Säure und deshalb ätzend. Das Tragen von Gummihandschuhen und einer Schutzbrille bei allen Arbeiten mit der Arbeitslösung ist deshalb zwingend erforderlich.

Ich mische meine Arbeitslösung immer in einer normalen Gießkanne an. Die von der Wesso AG in meinem Fall empfohlene Menge von 1kg habe ich auf zwei Portionen aufgeteilt. Jede "Portion" wird mit Hilfe eines Schlauches und einem zum Schlauch-Durchmesser passenden Trichter in den Entnahmebrunnen gefüllt. Der Schlauch sollte unter die Wasseroberfäche reichen.


Abwiegen der Arbeitslösung.



Anmischen der Arbeitslösung mit Wasser in einer normalen Gießkanne. Eingefüllt wird die Arbeitslösung dann mit Hilfe eines Schlauches mit passendem Trichter.
Einfüllen der Arbeitslösung

4. Kreislaufspülung herstellen.
Nachdem der Schluckbrunnen im Gegensatz zum Entnahmebrunnen keine fest installierte Pumpe hat, stellt man die Kreislaufspülung mit Hilfe der Tauchpumpe her. Dazu schließt man einen ausreichend langen Schlauch (mindestens Brunnetiefe) an die Pumpe an, versenkt die Pumpe mit einer Sicherungsschnur im Brunnen und führt das Schlauchende wieder zurück in den Brunnen.

Es ist zweckmäßig in 2-Meter-Abständen in die Sicherungsschnur Schlaufen zu Knoten. Dadurch kann man die Pumpe später in unterschiedlichen Arbeitshöhen arbeiten lassen. Am Ende der Sicherungsschnur ebenfalls eine Sicherungsschlaufe knoten.
Ich sichere die Pumpe mit Hilfe eines Karabiners, den ich an einer sicheren Stelle in Brunnennähe fixiere. Zuerst hänge ich die Sicherungsschlaufe am Ende der Sicherungsschnur in den Karabiner ein (damit die Pumpe auf keinen Fall ungesichert im Brunnen verschwindet), danach die Sicherungsschlaufe der aktuellen Arbeitshöhe.

Man versenkt also die gesicherte Tauchpumpe im Brunnen, führt das Schlauchende zurück in den Brunnen und startet die Pumpe. Die Kreislaufspülung muss 2 Stunden aufrecht erhalten werden. Während dieses Zeitraums hänge ich die Pumpe in unterschiedliche Arbeitshöhen.

Im Brunnen befindliche Tauchpumpe, gesichert mit Hilfe eines Karabiners. Das Schlauchende wird wieder in den Brunnen zurückgeführt. 
5. Abpumpen der Arbeitslösung.
Nach mindestens 10, aber maximal 24 Stunden Einwirkzeit muss die Arbeitslösung abgepumpt werden. Die Arbeitslösung ist ungiftig und kann je nach Größe und Aufnahmefähigkeit im Garten oder über die Kanalisation entsorgt werden.
Die Arbeitslösung muss innerhalb von 24 Stunden abgepumpt werden, da nach 24 Stunden die gelösten Eisen- und Manganverbindungen beginnen wieder auszuflocken und man das Problem dann nicht mehr wie beschrieben in den Griff  bekommt.

Die abgepumpte Lösung ist zunächst rostfarben, dann gelblich. Wenn das Wasser klar ist, ist die Regeneration des Brunnens abgeschlossen (Fotos dazu siehe auch unter Pflegemaßnahme des Entnahmebrunnens).

Pflegemaßnahme des Entnahmebrunnens:
Laut Dosierungsempfehlung der Wesso AG habe ich in einem Arbeitsgang mit 1 kg Wessoclean Aqua Typ 1 Entnahmebrunnen und Wärmetauscher von Verkrustungen befreit. diesen Arbeitsgang können Sie wie hier beschrieben nur durchführen, wenn an Ihrer Anlage T-Stücke am der Wassereingang und am Wasserausgang der Wärmepumpenanlage installiert sind. Ist das nicht der Fall, sollten Sie den Einbau dieser T-Stücke unbedingt veranlassen. Zunächst führte ich eine Kontrollmessung des Wasserstandes im Schluckbrunnen durch. Sollte der Wasserstand im Vergleich zu älteren Kontrollmessungen deutlich höher sein, wäre das u.U. ein Indiz für eine verschlechterte Durchlässigkeit des Schluckbrunnens und damit ein Hinweis auf Verockerung.

Durchführung der Kontrollmessung mit einem Rollmaßband.

Wasserstand bei ca. 2,89m unter Geländeoberkante und damit auf dem Niveau der vorherigen Messungen.

Zur Durchführung der Pflegemaßnahme des Entnahmebrunnens und des Wärmatauschers ging ich wie nachfolgend beschrieben vor:

1. Wärmepumpenanlage deaktivieren und (falls vorhanden) zusätzlichen Wärmeerzeuger aktivieren.
Für den gesamten Arbeitsgang müssen Sie ca. 10 - 24 Stunden veranschlagen. Sie müssen nicht während des gesamten Zeitraums "arbeiten", aber die Wärmepumpenanlage ist nicht einsatzbereit.

2. Wasserrücklauf in den Schluckbrunnen unterbrechen.
Während der gesamten Arbeiten darf die Anlage auf keinen Fall versuchen, den üblichen Wasserfluss herzustellen, d.h. die Verbindung zum Schluckbrunnen muss zuverlässig unterbunden werden.

3. Am T-Stück der Rückführungsleitung Schlauchableitung zum Entnahmebrunnen installieren.
Am hoffentlich in Fließrichtung des Wassers vor dem Absperrventil eingebauten T-Stück einen Schlauch anschließen. Der Schlauch muss so lange sein, dass er später leicht unter den Wasserspiegel des Entnahmebrunnens reicht.

Schön zu sehen: Die unterbrochene Wasserrückführung in den Schluckbrunnen (quer stehender, roter Schieber an der oberen Leitung) und die an das T-Stück angeschlossene Schlauchableitung (grauer Schlauch).



4. Arbeitslösung herstellen und einfüllen.
Wessoclean Aqua Typ 1 ist lebensmittelecht, biologisch abbaubar und ungiftig. Trotzdem ist die fertige Lösung eine Säure und deshalb ätzend. Das Tragen von Gummihandschuhen und einer Schutzbrille bei allen Arbeiten mit der Arbeitslösung ist deshalb zwingend erforderlich.

Ich mische meine Arbeitslösung immer in einer normalen Gießkanne an. Die von der Wesso AG in meinem Fall empfohlene Menge von 1kg habe ich auf zwei Portionen aufgeteilt. Jede "Portion" wird mit Hilfe eines Schlauches und einem zum Schlauch-Durchmesser passenden Trichter in den Entnahmebrunnen gefüllt. Der Schlauch sollte unter die Wasseroberfäche reichen.


Abwiegen der Arbeitslösung.



Anmischen der Arbeitslösung mit Wasser in einer normalen Gießkanne. Eingefüllt wird die Arbeitslösung dann mit Hilfe eines Schlauches mit passendem Trichter.
Einfüllen der Arbeitslösung


5. Einbringen des Schlauches in den Entnahmebrunnen.
Nun den gemäß Punkt 3 installierten Schlauch an der T-Ableitung der Rückführung in den Entnahmebrunnen führen.

Rückführung des am T-Stück angeschlossenen Schlauches in den Entnahmebrunnen.

6. Herstellen einer Kreislaufspülung.
Bitte noch einmal alle vorherigen Arbeitsschritte überprüfen, darauf achten, dass der Absperrschieber zum Schluckbrunnen geschlossen ist. Das Ventil am T-Stück mit dem Schlauch der zurück in den Entnahmebrunnen führt, muss natürlich offen sein. Wenn alles passt, muss die Entnahmepumpe der Wärmepumpenanlage aktiviert werden. Bei unserer Heizungsanlage wird diese Pumpe als "Primärkreislauf" bezeichnet.
Durch das Aktivieren der Pumpe wird das Brunnenwasser mit der Arbeitslösung entnommen, durch den Wärmetauscher der Anlage und anschließend wieder zurück in den Entnahmebrunnen gepumpt. Dadurch werden Brunnen und Wärmetauscher in einem Arbeitsschritt von Ablagerungen gereinigt.

Diese Kreislaufspülung muss ca. 2 Stunden aufrecht erhalten werden, danach muss die Primärpumpe deaktiviert werden. Jetzt beginnt die Arbeitslösung in der Tiefe zu wirken, d.h. Verkrustungen außerhalb des Brunnenrohres in den Filterkiesen und -Sanden werden gelöst.

7. Abpumpen der Arbeitslösung.
Nach mindestens 10, aber maximal 24 Stunden Einwirkzeit muss die Arbeitslösung abgepumpt werden. Die Arbeitslösung ist ungiftig und kann je nach Größe und Aufnahmefähigkeit im Garten oder über die Kanalisation entsorgt werden.
Die Arbeitslösung muss innerhalb von 24 Stunden abgepumpt werden, da nach 24 Stunden die gelösten Eisen- und Manganverbindungen beginnen wieder auszuflocken und man das Problem dann nicht mehr wie beschrieben in den Griff  bekommt.

Die abgepumpte Lösung ist zunächst rostfarben, dann gelblich. Wenn das Wasser klar ist, ist die Regeneration des Entnahmebrunnens abgeschlossen.

Die Arbeitslösung zu Beginn des Abpumpvorgangs.

Nach 15 Minuten Abpumpzeit.

Nach 30 Minuten Abpumpzeit.

Nach 45 Minuten Abpumpzeit: Klares Wasser


Dann muss der Schieber am T-Stück geschlossen werden. Der Graue Schlauch kann abgenommen werden (Vorsicht, Wasser läuft nach) und das Ventil zum Schluckbrunnen wieder geöffnet werden. Vorher müssen natürlich alle gekappten Verbindungen wieder geschlossen sein und die entsprechenden Ventile in Arbeitsstellung gebracht werden.