Dienstag, 24. März 2015

Autonomes Fahren, ein Hirngespinst?

Das meint zumindest Herr Helmut Becker, ein "anerkannter Automobilexperte" im n-tv-Interview.

Sicher werden sich autonome Fahrzeuge nicht in den nächsten Jahren durchsetzen. Selbst wenn nach der Beseitigung der bestehenden gesetzlichen Hürden erste Modelle serienreif werden, wird es noch viele Jahre dauern, bis sich autonomes Fahren durchsetzen kann. Aber grundsätzlich anzuzweifeln, dass autonomes Fahren kommen wird, finde ich zumindest merkwürdig.

So argumentiert Herr Becker, dass die Verbraucher selbst fahren wollen. Ein weiteres Hindernis für autonomes Fahren sieht Herr Becker in der Tatsache, dass auf die komplexen Verkehrssituationen situativ reagiert werden muss.

Das zweite Argument ist für mich völlig unverständlich. Ein Teil des Prinzips zum autonomen Fahren bzw. der aktuellen Prototypen ist zwar, dass die Fahrzeuge auf Basis vorhandener eher statischer Daten bzw. einem Mix aus dynamischen und statischen Daten planen (z.B. Routenplanung auf Basis des Navigationsstraßennetzes mit aktuellen Verkehrsinformationen). Der wesentliche zweite Teil ist aber gerade, dass mit Hilfe aufwändiger Sensortechnologie die unmittelbare Umgebung erfasst wird und situativ auf aktuelle Ereignisse reagiert wird, z.B. auf einen unmittelbar vor dem Fahrzeug stattfindenen Unfall. Auch Car2Car-Kommunikation hilft situativ zu reagieren. Und: Die unmittelbaren Reaktionen eines Menschen auf Gefahrensituationen sind auch nicht immer fehlerfrei.

Das Argument, dass die Verbraucher lieber selber fahren wollen ist nicht unbedingt aussagekräftig bzw. schließt das Eine das Andere nicht aus. Auch Fahrzeuge, die fähig sind autonom  zu fahren, könnten einem Fahrer gestatten selbst zu fahren (wenn er denn möchte). Das System kann dann bei Bedarf oder im Gefahrenfall wieder die automatisierte Steuerung übernehmen.

Außerdem: Ich hätte durchaus nichts dagegen, wenn mich mein PKW die 800 Kilometer in den Urlaub in die Südtoskana fahren würde.....

Zum Interview auf n-tv

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen