Donnerstag, 21. Januar 2016

App-Indexing und App-Streaming könnten Apps mittelfristig überflüssig machen

Langsam aber sicher deutet sich ein Umbruch in der App-Welt an: Apps waren bisher in der klassischen Websuche mehr oder weniger unsichtbar. Damit hatten sie den deutlichen Nachteil, dass sie über die spontane, Anlass getriebene Websuche nicht auffindbar waren. Viele Apps wurden und werden nicht genutzt, weil sich ihre Besitzer nicht mehr an sie erinnern, selbst bei Themen, die die App eigentlich abdecken würde.

Bislang konnten sich die App-Publisher mit einem Trick behelfen, um in der organischen Suche mit seiner App sichtbar zu werden: Durch das Publizieren einer Website, die die Inhalte und Features der App beschreibt und damit für die Suchmaschinen auffindbar macht. Der Weg zur App führte über einen Link zum jeweiligen Store.

Sukzessive ändert sich die Situation. Die Suchfunktion auf den Smartphones ist mittlerweile in der Lage auch installierte Apps zu crawlen und im Suchergebnis anzuzeigen. Das sorgt immerhin dafür, dass bei Bedarf Apps geöffnet werden, die auf dem Smartphone installiert sind, an die man sich aber nicht mehr erinnert.

Eine Codeanpassung in der App vorausgesetzt, ist Google nun auch in der Lage die Inhalte von Apps auszulesen, die nicht auf dem eigenen Smartphone installiert sind und im Suchergebnis anzuzeigen. Damit ist die im Vergleich zur Website schlechte Sichtbarkeit von Apps bzw. App-Inhalten Vergangenheit.

Und die nächste Entwicklungsstufe steht schon vor der Tür: Google macht nicht installierte Apps via Browser nutzbar. Wenn z.B. der Inhalt einer nicht installierten App im Suchergebnis angezeigt wird, kann der Nutzer diese App künftig über den Chrome-Browser aufrufen ohne sie installieren zu müssen. Im Moment ist das ein Pilotprojekt, das auf die USA und wenige Apps beschränkt ist. Wann dieser Funktion die Betaphase verlässt, auf alle Apps ausgeweitet wird und auch in Deutschland nutzbar sein wird ist noch offen. Aber immerhin ist schon absehbar, wohin die Entwicklung führen wird. Aus meiner Sicht ist das auch eine "Umerziehungsmaßnahme" für die App-affinen Nutzer. Wenn diese erst einmal gelernt haben, dass sie Apps im Browser öffnen können, ohne den Umweg über die Stores, brauchen sie irgendwann vielleicht auch den Umweg über die App nicht mehr....

Heise-Artikel zur App-Suche

Searchmetrics-Grafik bzw. Studie zum Thema



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