Freitag, 23. Dezember 2016

Ätherische Öle destillieren: nicht ganz einfach

Ätherische Öle zu destillieren ist nicht ganz einfach, in vielerlei Hinsicht:
Erst einmal gibt es juristische Hürden. Weil man mit jeder Destille auch Alkohol destillieren könnte, sind in Deutschland Destillen mit einem Brennvolumen größer 0,5 Liter grundsätzlich genehmigungspflichtig. Es ist aber durchaus möglich eine Sondergenehmigung für die Destillation ätherischer Öle zu bekommen. Zuständig ist jeweils das Hauptzollamt. Ich hatte im für mich zuständigen Hauptzollamt sehr nette und zuvorkommende Ansprechpartner.
Übersicht der Hauptzollämter in Bayern
Normalerweise lassen sich mit kleinen Destillen nur sehr schwer ätherische Öle destillieren. Ich habe eine 2l-Kolonnenbrennerei (natürlich mit Genehmigung) der Firma Coppergarden. In den Aromakorb bringt man ca. 400g bis 600g zerkleinerte Kräuter. Man muss etwas mit der Wassermenge und dem "Zerkleinerungsgrad" der Kräuter experimentieren. Mit 0,6l bis 0,8l Wasser konnte ich, nach einigen Fehlversuchen, schließlich ganz gute Ausbeuten erzielen.

Aber nicht nur das reine ätherische Öl ist wertvoll. Auch das Hydrolat, also das "Wasser" unterhalb der Ölschicht kann man verwenden, z.B. als Zusatz ins Badewasser oder für Raumduftsprays.




Vor der Destillation müssen die Kräuter zerkleinert werden.

Die Destille im Betrieb

Das Hydrolat samt Öl fängt man am besten in einer 200ml-Flasche mit schmalem Hals (z.B. Piccoloflasche) auf.
....und irgendwann setzt sich das Öl ab.


Unerwartet große Ausbeute: Knapp 10ml Lavendelöl aus verblühten Blüten

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