Freitag, 4. Oktober 2013

Open Data auch für amtliche Karten?

Vor wenigen Jahren schien so etwas noch nahezu unmöglich. Diverse Landesvermessungsämter wollten teilweise horrend hohe Lizenzgebühren für die Verwendung der aus Steuergeldern finanzierten amtlichen Kartensubstanzen, auch wenn man daraus eigene, im Duktus unterschiedliche Substanzen ableiten wollte.

Und damit war es noch nicht getan: Die amtlichen Kartenanbieter drängten zu allem Überfluss auch noch mit diversen Freizeitkarten in den kommerziellen Markt. Was ein Gewinn für alle Freizeitaktiven mit Sinn für qualitativ hochwertige Karten war, bedeutete den Ruin für so manchen gewerblichen Kartenanbieter.

Die Vermessungsämter behaupteten zwar, dass man für diese kommerziellen Produkte exakt die üblichen Lizenzspannen beim Preis dazurechnete und man sich so auf einem vergleichbarem Preisniveau bewegte, wie die rein kommerziellen Anbieter, das war aber natürlich nur die halbe Wahrheit. Die rein kommerziellen Anbieter mussten natürlich auch noch die Pflege- und Herstellungskosten für Ihre Kartographiesubstanzen finanzieren. Den Vermessungsämtern standen die Substanzen dagegen quasi zum Nulltarif zur Verfügung, weil die Laufendhaltung der Kartensubstanzen durch die Steuerzahler finanziert wurde.

Erstmals ins Wanken brachte diese übermächtige Monopolstellung Google mit seinen Kartendiensten. Nun scheint man den Kampf angesichts der harten Konkurrenz durch Google, OSM, Waze und andere langsam aufzugeben um sich wieder seiner eigentlichen Pflicht zu widmen. Zumindest Berlin macht seine Kartendaten zu Open Data. Bleibt zu hoffen, dass andere folgen.
http://www.golem.de/news/open-data-berlin-stellt-geodaten-kostenfrei-online-1310-101925.html

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