Montag, 28. Oktober 2013

Macht die #Grundwasserwärmepumpe Probleme?

Ist Ihr Schluckbrunnen oder Saugbrunnen verockert oder wird der Wirkungsgrad der Wärmepumpe immer schlechter? Viele Wärmepumpenbetreiber klagen über ähnliche Probleme und die Heizungs- und Brunnenbauer sind oft ratlos.
Eigentlich schade, denn im Gegensatz zu Luft-Wärmepumpen oder Wärmekollektoren hat eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe, die direkt das Grundwasser zur Wärmeerzeugung nutzt, einen deutlich besseren Wirkungsgrad. Und im Gegensatz zu Solarkollektoren steht zur Wärmegewinnung im Winter annähernd die gleiche Wärmemenge zur Verfügung wie im Sommer (dank der während des gesamten Jahres mehr oder weniger gleichmäßigen Temperatur des Grundwassers).

So dachten auch wir und haben uns beim Hausbau für eine Grundwasser-Wärmepumpe entschieden. Die ersten vier Jahre lief das System auch völlig problemlos, bis im fünften Jahr der Schluckbrunnen überlief und wir den Winter nur dank stark gedrosselten Wärmepumpenbetriebs und Kaminofen halbwegs gut überstanden haben.

Schluckbrunnen mit deutlichen Eisenoxidspuren am unteren Schachtring. Das Wasser-Rückführungsrohr ist demontiert. (Foto:Petra Schmidhuber)

Verantwortlich für die Verockerung und die damit einhergehende "Abdichtung" des Schluckbrunnens ist meist ein erhöhter Eisen- oder Mangangehalt des Grundwassers. Grundwasserverhältnisse können auf engstem Raum unterschiedlich sein. In Moosburg gibt es beispielsweise zwei unterschiedliche Grundwasser-Einflussbereiche. Den von der Amper beeinflussten oberen Grundwasserkörper und den von der Isar beeinflussten Grundwasserkörper. Während es isarseitig kaum Probleme gibt, neigen die Grundwasserwärmepumpen, die von der Amper beeinflusst sind, tendentiell eher zur Verockerung. 

Das hat hydrogeologische Gründe, bei uns folgende:
Amperseitig wechselten die Oberflächenwasserverhältnisse in vorgeschichtlichen Zeiten häufig. Mal floss die Amper mit viel Geröll bewaffnet durchs Moosburger Land und lagerte ähnlich wie die Isar Kies und Sand ab. 
Zwischenzeitlich floss die Amper aber immer wieder recht langsam und hatte kaum Geröll im Gepäck. Es herrschten also ähnliche Bedingungen wie heute, wo die Ammer im Ammersee ihr gesamtes Geröll ablädt und diesen als langsam fließende Amper wieder verlässt. In diesen Phasen kommt es entlang der Amper zur Ablagerung von Feinmateriel und Moorbildungen mit organischen Ablagerungen (die dann später oft wieder von Kies überlagert wurden). Diese organischen Ablagerungen verursachen die für den Wärmepumpenbetrieb unerwünschten Eisen und teilweise auch Mangangehalte. 

Deutliche Verockerungsspuren auch im Inneren des Zuleitungsrohrs zum Schluckbrunnen (Foto: Petra Schmidhuber)



Deutlich sichtbare Eisenoxidablagerungen auch auf der Rohr-Außenseite die normalerweise unterhalb des Grundwasserspiegels liegt (Foto: Petra Schmidhuber).
Vor dem Betrieb einer Wärmepumpe sollte man diese Faktoren checken und entprechend handeltn. Was aber macht man, wenn man eine Wärmepumpe in Betrieb hat und mit solchen Problemen kämpft? Die Wärmepumpe umrüsten, z.B. mit Flächenkollektoren betreiben? Dafür darf man locker mit ca. 20.000.-€ rechnen.
Wir haben einen anderen Weg versucht, den ich gerne in den nächsten Tagen beschreiben möchte. Mich würde aber vorab interessieren: Haben auch Sie vergleichbare Probleme? Gerade im Bereich Moosburg, Amper? Was hat Ihnen Ihr Heizungsbauer oder Brunnenbauer empfohlen? Bitte einfach und formlos als Kommentar oder via E-Mail melden, mich interessiert´s persönlich und vielleicht kann ich die Erkenntnisse in einen der nächsten Blogbeiträge einbauen (selbstverständlich anonym).
Beste Grüße Peter Schmidhuber

7 Kommentare:

  1. Hallo, ich wollte fragen ob Sie das Problem dann lösen konnten ohne die Anlage umrüsten zu müssen?
    Gruß
    J. Nebel

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  2. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  3. Also um meine Frage genauer zu formulieren : Wie oft vetenden Sie die spezielle Lösung von der beschriebenen Firma. Jedes Jahr beim Pflegen der Brunnen oder war das einmalig?

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  4. Also um meine Frage genauer zu formulieren : Wie oft vetenden Sie die spezielle Lösung von der beschriebenen Firma. Jedes Jahr beim Pflegen der Brunnen oder war das einmalig?

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    1. Hallo Frau Vogler, ich führe die Pflegemaßnahme einmal jährlich, im Herbst, vor Beginn der Heizperiode durch. Gruß Peter Schmidhuber

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    2. ...allerdings mit einer geringeren Dosierung, als bei der Erstbehandlung....

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    3. ...allerdings mit einer geringeren Dosierung, als bei der Erstbehandlung....

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