Freitag, 29. November 2013

#Open #Data: So war´s nicht gemeint...

In meinem Blogbeitrag vom 4.10. berichtete ich darüber, dass die #Vermessungsämter beginnen ihre #Geodaten frei verfügbar zu machen. Das Open-Data-Prinzip wurde von Amtsseite bis dahin eher nicht gelebt. Diese an sich erfreuliche Entwicklung kann aber auch in Bahnen gelenkt werden, die alles andere als erfreulich sind. Das Berliner Vermessungsamt gibt auf Anfrage mittlerweile Datenträger mit den gesamten verfügbaren (Roh-)Daten ab.

So weit so gut, der Haken ist nur, dass "Otto-Normalverbraucher" mit diesen Rohdaten erst einmal nichts anfangen kann. Diese Daten müssen erst aufbereitet werden, um als Ergebnis überhaupt eine lesbare Karte zu bekommen. Der Hintergedanke der öffentlichen Hand war wohl, dass sich die gewerblichen Anbieter des Themas annehmen und entsprechende Kartenwerke veröffentlichen sobald die Daten frei verfügbar sind. Das ist bisher aber anscheinend nur sehr "homöopatischen" Umfängen passiert. Wenn meine Informationen stimmen, stellen die Berliner sogar den Druck der amtlichen topografischen Karte komplett ein.
Diese Entwicklung von einem Extrem (Veröffentlichung und Verkauf rein touristischer Karten oder rein touristischer Angebote für digitale Medien) zum anderen Extrem (kostenlose Abgabe nur noch von Rohdaten) halte ich für extrem gefährlich:
Die amtliche Vermessung hat u.a. eine Informationspflicht. Wer soll im Katastrophenfall die amtlichen Kartenblätter oder Geodaten bereitstellen? Wer sich nur ein bisschen in der Kartenwelt auskennt weiß, dass Google, OSM und Co. diese Aufgabe nicht erfüllen können.

Die offizielle Information der Stadt Berlin dazu finden Sie hier.

2 Kommentare:

  1. wieso sind Anbieter wie Google, Openstreetmap & co nicht geeignet?

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    1. Vielleicht hätte ich es genauer formulieren sollen: Die Topographischen Karten enthalten sehr viele Inhalte, die in Google Maps oder OSM-Karten nicht enthalten sind. Zum Beispiel die ganzen topographischen Signaturen, wie Böschungsdarstellungen, Hangkanten o.ä. Auch sind die amtlichen Geländemodelle noch deutlich besser. In Hochwassergebieten sind diese Detailinfos im Notfall sehr wertvoll. OSM-Karten oder Google-Karten sind dafür nur bedingt geeignet.

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